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: Kontrolle ist nicht erwünscht

Wenn‘s um sein Geld geht, wird der Chef der Sparkasse KölnBonn patzig. Keinesfalls will er die Höhe der Vorstandsgehälter nennen. „Populistisch“ sei die gegenwärtige „Neiddebatte“, verkündet der Vorstandsvorsitzende des frisch fusionierten Instituts gleich bei der ersten gemeinsamen Vorstellung. Dabei ist die größte Sparkasse Deutschlands keine Privatbank, die Öffentlichkeit bürgt über die Städte für das Institut und sorgt so für billige Kredite und eine aufgehübschte Bilanz.

KOMMENTAR VON ANDREAS WYPUTTA

Für die öffentlich-rechtliche Sparkasse müssen deshalb strengere Regeln gelten als in der freien Wirtschaft. Natürlich haben die Bürgerinnen und Bürger das Recht auf möglichst umfassende Informationen, nicht nur über die Höhe der Vorstandsgehälter. Schließlich finanzieren sie die in Prachtbauten residierende kommunale Bank kräftig mit.

Wer dagegen, wie Sparkassenchef Schröder, meint, der Öffentlichkeit sogar weniger Informationen zu schulden als der Vorstandschef einer Privatbank seinen Aktionären, der fördert nicht nur den Eindruck einer Selbstbedienungsmentalität von Managern und Aufsichtsgremien, die ihre Pfründe eifersüchtig wahren wollen. Schlimmer noch ist das Demokratieverständnis, das aus dieser Attitüde spricht. Die Vorzüge des öffentlich-rechtlichen Systems werden gern mitgenommen, öffentliche Kontrolle ist dagegen unerwünscht. Aus der aktuellen Debatte um mehr Transparenz im Geschäftsgebaren hat die Vorstandsetage der Sparkasse nichts gelernt.