VHS-Zentren retten

Grüne Opposition fordert Erhalt der Volkshochschulen in Stadtteilen. Ansonsten breche soziale Infrastruktur weg

Die GAL hat vor einem Rückzug der Volkshochschule (VHS) aus den Stadtteilen gewarnt. „In den Regionen darf auf keinen Fall gespart werden“, forderte gestern Fraktionschefin Christa Goetsch, nachdem bekannt geworden war, dass der VHS ein heftigerer Kahlschlag droht als zunächst angekündigt. „Die Verankerung in den Stadtteilen“, so die Oppositionsführerin, „ist zentrale Idee der VHS, um den Menschen einen unkomplizierten Zugang zur Weiterbildung zu ermöglichen.“

Dem Sparkurs des Senats sollen mindestens „drei Standorte in der Fläche“ geopfert werden. So steht es in einem VHS-Geheimpapier mit dem Titel „Umsetzung Einsparungen 2005/2006“, über das die taz gestern berichtete. Die VHS muss ihren Etat um 2,1 auf fünf Millionen absenken. Die Bildungsbehörde hatte erklärt, die Einsparungen sollten durch die Aufgabe des Standortes Röbbeck sowie die Streichung aller Rabatte erbracht werden. Gemäß dem VHS-Papier stehen aber gleich mehrere der acht Zentren auf der Streichliste.

Würden nach Bücherhallen und Schwimmbädern jetzt noch die Bildungszentren in den Bezirken abgewickelt, breche dort die „sozial- und bildungspolitische Infrastruktur weg“, warnte GALierin Goetsch. Hamburg erleide die „sozialpolitische Klimakatastrophe“. Behördensprecher Alexander Luckow wollte gestern zur Zukunft der VHS nichts sagen mit der Begründung, die Arbeit der Behördenprojektgruppe „zur Neuausrichtung der VHS“ sei nicht fertig. Einen Plan haben muss die Arbeitsgruppe bis zum 8. Februar, wenn sie der VHS-Vorstand mit Senatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) Bericht erstatten lässt. Eva Weikert