Was die Kelle gibt

Konzerne, die bestimmen, was auf den Tisch kommt:

Nestlé

Bärenmarke, Nesquick, Smarties oder Dallmayr-Kaffee, aber auch Friskies für die Katze gehören zum weltweit größten Lebensmittelkonzern Nestlé. Das meiste Geld macht das Schweizer Unternehmen allerdings mit Dosensuppen und Tiefkühlpizza, außerdem ist es Weltmarktführer bei Kaffee und Mineralwässern. In Deutschland sind 14.500 Leute bei Nestlé beschäftigt, der Umsatz weltweit liegt bei 88 Milliarden Franken (57,1 Milliarden Euro). Nestlé will sich vom reinen Nahrungsmittelhersteller zum „Gesundheits- und Wellness-Konzern“ wandeln. Unschlagbar ist der Konzern aber bislang beim Speiseeis: Er hat Schöller gekauft und kooperiert in den USA mit Häagen-Dazs. Weitere Nestle-Marken sind After Eight, Buitoni, Thomy, Maggi, Herta und Alete.

Südzucker-Gruppe

Feinzucker, Haushaltszucker, Puderzucker – der Mannheimer Konzern liefert so viel Süßstoff wie keiner sonst in Europa. Aber von wegen nur Zucker: Er mischt auch bei Tiefkühlkost mit, vor allem liefert er Pizza, Pasta und Baguettes. Die Südzucker AG hat in Deutschland 4.000 Mitarbeiter und weltweit einen Umsatz von 4,9 Milliarden Euro. Deren hoffnungsvollste Produkte: Raftiline und Raftilose aus Zichorienwurzeln können Fett ersetzen, Isomalt den Zucker.

Unilever

Jede zweite Margarine, die in Deutschland gekauft wird, kommt vom niederländisch-britischen Konsumgüterkonzern Unilever. Seine stärksten Marken heißen aber: Magnum-Eis und Lipton-Eistee. Bekannt ist er auch für die Minisalami Bifi. Auch wo Iglo, Knorr oder Pfanni draufsteht, ist Unilever drin, ebenso in „Du darfst“. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen 10.000 Mitarbeiter, der Umsatz weltweit liegt bei knapp 45 Milliarden Euro. Unilever will übrigens seine Diätproduktlinie ausbauen und kaufte jüngst die Nutzungsrechte für einen Wirkstoff aus südafrikanischen Kakteen: Hoodia Gordinii soll den Hunger zügeln.

Kraft Foods

Wer Jacobs-Kaffee, Milka, Toblerone, Suchard-Kakao, Philadelphia-Frischkäse oder Miracel Whip kauft, hat Kraft Foods zu Hause. 1982 gingen zunächst der Bremer Kaffeeröster Jacobs und der Süßwarenhersteller Suchard-Tobler zusammen, später kam das US-Unternehmen Kraft hinzu. Heute ist Kraft eine Tochter der Altria-Gruppe, zu der auch Philip Morris gehört. Mitarbeiter in Deutschland: 3.600, Umsatz weltweit: 31 Milliarden Dollar (23,7 Milliarden Euro). Von Functional Food redet hier niemand.

Oetker-Gruppe

In einer Bielefelder Apotheke fing 1891 alles an: Der junge Apotheker Dr. August Oetker mörsert, wiegt, schüttelt – und entwickelt das Backpulver Backin! Heute vertreibt das Unternehmen 250 Produkte, zum Beispiel Backmischungen, Eis und Pizza. Weltweit macht es mit 19.000 Mitarbeitern gut 5 Milliarden Euro Umsatz. Dazu tragen allerdings auch Sekt von Henkell & Söhnlein oder Bier von Binding bei. Genauso wie die Schifffahrt, Hotels und Immobilien. Functional Food? „Daran wird bei Dr. Oetker nicht gedacht“, sagt Sprecher Rolf Mühlmann. Das passe nicht zu Genuss.