Einsame Nazis
: Richtige Strategie

Endlich gibt es eine Kommune im Ruhrgebiet, die eine Strategie gegen rechte Kläffer gefunden hat. In Moers wurden 100 Neonazis in leere Nebenstraßen verbannt: Rollläden runter, keine Zuschauer, nur das riesige und teure Polizeiaufgebot im Verhältnis 6:1 scheint immer noch nötig zu sein. Das Schöne an der neuen Strategie ist: Sie ist durchaus noch ausbaufähig. Dummerweise treibt viele noch das nachvollziehbare Gefühl, diesen Typen Aug in Aug gegenüberstehen zu müssen, aus diesem Grund militante Gegendemos zu organisieren und eine eigentlich überflüssige Konfrontation auf der Straße zu suchen.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Stellen wir uns einmal vor, dieses Häuflein verblendeten Elends würde durch Hauptstraßen großer Städte marschieren. Rechts und links gesäumt von einer Masse stiller Menschen, denen ab und zu ein feines Grinsen durchs Gesicht fahren würde und die sich ansonsten nicht provozieren ließen. Ein paar ruhige Polizisten dazu, die erkennbare Rechtsverstöße protokollierten und die Täter locker aus dem Haufen ziehen. Erst dann würden diese Gröhler von unserer Gesellschaft sichtbar ins Abseits gestellt, ihre ungebildete Scheinradikalität ad absurdum geführt. Für viele dieser Hetzer, die sich jetzt in der Aufmerksamkeit sonnen, wäre es ein richtiges Scheißgefühl. Die Realität, auch in Moers, spricht immer noch eine andere Sprache. Meist sind es Gegendemonstranten, die in Gewahrsam landen. Eine aufgeklärte Bevölkerung sollte das schnell beenden können.