Menschen wollen Rot sehen

Überfülltes Rathaus beim Neujahrsempfang der SPD-Fraktion mit Franz Müntefering

Quer über den Rathausmarkt schlängelten sich die Wartenden, selbst der Große Festsaal im Rathaus reichte nicht aus, die Menschenmenge zu fassen. Zwei weitere Säle mussten gestern Vormittag beim Neujahrsempfang der SPD-Fraktion geöffnet werden, um den mehr als 2.000 Leuten Platz zu bieten. Beim Neujahrsempfang des Senats am 1. Januar, grinste ein Abgeordneter, „kamen gerade mal 1.000“. Das, freute sich ein anderer Genosse, sei „die Trendwende“.

Im überfüllten Festsaal rief derweil SPD-Parteichef Franz Müntefering dazu auf, „sich mehr in die Politik einzumischen“. Die Menschen sollten doch bitte „die Ärmel hochkrempeln und zupacken“, forderte der Stargast aus Westfalen in seinem bekannten Rhetorik-Stakkato.

Mit der Unterstützung aus der Heimat ging denn auch Fraktionschef Michael Neumann mit dem CDU-Senat ins Gericht: „Politik muss für die Menschen da sein, nicht umgekehrt“, behauptete der gebürtige Dortmunder. Hamburg werde „immer mehr als Kulisse einer Politikinszenierung missbraucht“, die Stadt müsse aber mehr sein als „Schicki hier und Micki dort“. SMV