Zwei geteilte Siege

Beim Schwimm-Weltcup auf der Kurzbahn in Berlin gewinnt Thomas Rupprath zweimal und muss dennoch die Überlegenheit der Konkurrenz zur Kenntnis nehmen

Es war ein schwieriges Wochenende für Thomas Rupprath. Dabei hätte es ein ganz großer Auftritt werden sollen. In Berlin vor heimischem Publikum wollte der Ausnahmeschwimmer noch so richtig glänzen. Doch die großen Stars des Kurzbahn-Weltcups kamen aus Südafrika. Immerhin konnte er am Sonntag zum Abschluss der Veranstaltung in der Schwimmhalle im schicken Europasportpark an der Landsberger Allee den Titel über 50 m Rücken gewinnen. Davor blieb Rupprath bisweilen nur die Rolle des staunenden Zweiten.

Über 100 m Lagen verbesserten zwei Südafrikaner innerhalb von fünf Tagen Ruppraths Weltrekord von 52,58 auf 52,11 Sekunden. Bei der Weltbestmarke von Ryk Neethling war der Deutsche am Samstag in 52,99 klar zweiter Sieger und reagierte mit Frust: „Dass er so brutal schnell ist, hätte ich nie gedacht. Das macht fast keinen Spaß mehr.“ Über 50 m Rücken konnte sich Rupprath dann wieder ein wenig rehabilitieren. Sein Ziel, den Weltrekord (23,27) zu brechen, hat er mit seiner Zeit von 23,77 allerdings deutlich verfehlt. Zudem musste er sich den ersten Platz mit Randall Bal aus den USA teilen.

Die Rekorde schwammen am Sonnabend andere: Staffel-Olympiasieger Roland Schoeman (Südafrika) stellte über 100 m Freistil in 46,25 Sekunden die Weltbestmarke von Ian Crocker (USA) ein. Rupprath hingegen musste sich schon am ersten Tag des Weltcups in seiner Europarekord-Disziplin den Sieg teilen. Über 100 m Rücken schlugen der 27-Jährige und der Silbermedaillengewinner von Athen Markus Rogan (Österreich) nach 51,16 Sekunden zeitgleich an.

Das Duell Rupprath gegen Schoeman über 100 Meter Lagen war dagegen geplatzt. Der Südafrikaner, zu diesem Zeitpunkt noch Weltrekordler, schwamm sich in 55,65 als Neunter um 2/100 aus dem Finale, das dann Neethling mit Weltrekord für sich entschied. DPA