Betr.: FELIX ENSSLIN

FELIX ENSSLIN, 37, studierte in den USA Philosophie und arbeitete später als Büroleiter für den Fraktionsvorstand der Grünen-Bundestagsfraktion. Danach war er als Dramaturg und Theaterautor tätig. Im Dezember führte er am Weimarer Nationaltheater bei seinem Stück „Durch einen Spiegel ein dunkles Bild“ selbst Regie. Für die RAF-Ausstellung der Berliner Kunst-Werke gehörte Ensslin einem dreiköpfigen Kuratorenteam mit Klaus Biesenbach und Ellen Blumenstein an. Die Ausstellung, in der gut 70 Exponate in Auseinandersetzung mit der RAF gezeigt werden sollen, wird am 29. Januar eröffnet. Bereits vor eineinhalb Jahren hatten die Kunst-Werke im Verlauf einer heftigen öffentlichen Debatte ihren Antrag auf Unterstützung durch den Hauptstadtkulturfonds zurückgezogen, das Projekt wurde danach fast ausschließlich mit eigenen Mitteln realisiert. Felix Ensslin wurde 1967 als Sohn von Gudrun Ensslin und dem Schriftsteller Bernward Vesper („Die Reise“) geboren. Seine Mutter zählte zu den Gründungsmitgliedern der Roten Armee Fraktion und beging im Oktober 1977 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim Selbstmord.FOTO: UTE MAHLER/OSTKREUZ