Tickets sind knapp

Noch weniger Eintrittskarten für die Fußball-WM 2006 als erwartet gehen in den freien Verkauf. Start am 1. Februar

NEU-ISENBURG dpa ■ Lediglich etwa 1,1 Millionen Tickets für die Fußball-WM 2006 gehen in den freien Handel, davon 812.000 beim Verkaufsstart am 1. Februar. Mit diesen gestern in Neu-Isenburg veröffentlichten Zahlen blieb das deutsche WM-OK deutlich unter seinen ursprünglichen Prognosen. Bei einer zweistündigen Pressekonferenz gab OK-Chef Franz Beckenbauer zu, dass längst nicht alle Probleme gelöst sind: „Das Thema wird uns begleiten bis zum 9. Juli 2006, wenn der Schiedsrichter das Endspiel abpfeift. Und es werden Schwierigkeiten auftreten, von denen wir noch gar nichts wissen.“

502 Tage vor dem Eröffnungsspiel kommentierte Beckenbauer die geringen Kartenchancen mit süßsaurer Miene: „Ich bin keine Vorverkaufsstelle, und das wird auch so bleiben.“ Der Generalsekretär des Weltverbandes Fifa, Urs Linsi, räumte ein: „Es gab noch nie eine WM, zu der so viele Besucher Einlass finden wollen wie 2006. Deshalb ist die Diskrepanz auch besonders groß.“ Zugleich verteidigte der Schweizer die Verteilungspolitik: „Die Fifa ist nicht dem Gastgeberland verpflichtet, sondern der ganzen Welt.“

Das Gros der Karten ist in festen Kontingenten für privilegierte Gruppen vergeben. 389.000 Tickets erhält der Deutsche Fußball-Bund (DFB). Damit soll die „deutsche Fußball-Familie“, die vom ehrenamtlichen Mitarbeiter über den Landesverbands-Funktionär bis zur Nationalspieler-Ehefrau reicht, bedient werden. Dem öffentlichen Verkauf bleiben nur noch 913.000 Karten garantiert.

Die größte Chance auf eine Karte hat der Fan in der ersten von insgesamt fünf Verkaufsphasen, obwohl mit rund 30 Millionen Anmeldungen für die 812.000 Karten gerechnet wird. Vom 1. Februar (00.00 Uhr) bis zum 31. März (24.00 Uhr) können via Internet (www.fifaworldcup.com) pro Haushalt für maximal sieben Spiele jeweils bis zu vier Tickets geordert werden. Das WM-OK verlangt von jedem Besucher ausführliche Daten bis hin zu Ausweisnummer und E-Mail-Adresse.

„Wir werden das ein oder andere Mal in die Kritik geraten, aber das ist nun mal so“, machte sich Beckenbauer keine Illusionen über das Echo auf das Ticketing-Verfahren. Immerhin: „Bis auf das Ticketing geht’s uns gut.“