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Ein juristischer Kampf um die Rechte an Möbeln berühmter Bauhaus-Meister lag am Hamburger Landgericht an. Mit einem Urteil vom Freitag untersagt das Gericht der Münchner Möbelhandelskette La Nuova Casa, Kopien der Sessel „Barcelona“ und „Brno“ von Mies van der Rohe sowie des Stuhls „Wassily“ von Marcel Breuer zu vertreiben. Der Hersteller Knoll International hatte erfolgreich darauf gepocht, durch Vereinbarungen mit den Bauhaus-Künstlern aus den 60er-Jahren exklusive Rechte an den stilbildenden Möbeln zu haben. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Binnen eines Monats kann die unterlegene Partei Berufung einlegen. La Nuova Casa betreibt unter der Bezeichnung „Who’s Perfect“ Einzelhandelsgeschäfte.

Es gibt ein neues literarisches Quartett, aber nur im Radio: Vom 1. Februar an startet der Hörfunksender SWR2 eine Literatur-Talksendung. Jeden ersten Dienstag im Monat werden immer ab 21.03 Uhr vier renommierte Literaturkritiker (O-Ton Pressemitteilung) knapp eine Stunde über ausgewählte Bücher der jeweils aktuellen SWR-Bestenliste diskutieren. Die vor 30 Jahren ins Leben gerufene SWR-Bestenliste versteht sich als Gegengewicht zu den am Verkauf orientierten Bestsellerlisten. Eine Jury aus 34 renommierten Literaturkritikern wählt jeden Monat zehn Bücher aus, „denen sie möglichst viele Leser“ wünschen. Über die Februar-Bestenliste diskutieren Ursula März, Jens Jessen und Martin Ebel unter Moderation von Elke Schmitter. SWR2 ist teils auch bundesweit über Kabel zu empfangen. Ab April werden die Sendungen unter Live-Bedingungen als öffentliche Veranstaltungen aufgezeichnet.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Klaus-Dieter Lehmann, hat neue Pläne zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses scharf kritisiert. Würde der Wiederaufbau ausschließlich in die Hände privater Investoren zur kommerziellen Nutzung gegeben, würden Kunst und Kultur der Rendite geopfert. Lehmann bezog sich dabei auf Planungen des Bundesbauministeriums. Dem Kabinett soll laut einem Bericht der FR eine Vorlage präsentiert werden, die unter anderen Möglichkeiten auch die rein kommerzielle Nutzung vorsieht.