verpasst?
: Die Hörbiger!

„Beckmann“, 23 Uhr, ARD

Der Moderator der Talkshow schien mit verdunkeltem Timbre der Holocaustwoche verpflichtet. Was für ein Glück für ihn, Christiane Hörbiger zu Gast zu wissen: Sie machte, takt- und stilsicher, die Show sehr sehenswert. Ihr Bericht über ihre Eltern – die einst berühmten Paula Wessely und Attila Hörbiger –, die Verstrickung der Mutter in ein Nazimachwerk, das die Hörbiger feinst wienerisch als „grau-en-haft“ charakterisierte. Knapp ihre Bekundung, über den Hader mit der Mutter um deren Nazizeit nicht ins Detail gehen zu wollen: Hinter ihrer Diskretion schimmerte durch, wie sehr sie die Mutter liebte und dennoch, der Nazizeit wegen, Eigenes gegen sie zu entwickeln gezwungen war. Im Übrigen war die Hörbiger (wie auch Götz George, der eher matt – wie auswendig gelernt – reagierte, als Beckmann ihn zum Vater Heinrich und zur Mutter Berta Drews befragte) in der Show, um über den ARD-Film „Alpenglühen 2“ zu sprechen. Fiel nicht ins Gewicht: Sie, mit oder ohne Werbe-Ansinnen, ist grandios. JAF