Kultur entlang der Ruhr

RUHR taz ■ Woher das Ruhrgebiet seinen Namen hat, weiss hierzulande zwar jedes Kind, doch wie vielfältig die Kulturlandschaft ist, durch die sich die Ruhr schlängelt, wissen nur die wenigsten. Mit einer eigenen Homepage und einer Online-Routenbeschreibung stellt der Regionalverband Ruhr unter dem Motto „Ruhrtal à la Karte“ die Region vor und gibt Tipps für Ausflüge und Besichtigungstouren.

Auf dem 235 Kilometer langen Weg von der Ruhrquelle am Rande der Winterberger Hochfläche westwärts bis zur Mündung in den Rhein bei Duisburg passiert der Fluss nicht nur zahlreiche von der Industrie geprägte Städte, sondern auch viele historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten, die selbst vielen Einheimischen bisher eher verborgen geblieben sein dürften. So stellt die Homepage beispielsweise die 1008 erbaute Dorfkirche im Bochumer Stadtteil Stiepel vor, einem der ältesten Wallfahrtsorte Deutschlands. Erzählt wird auch der Mythos des Hirtenjungen, der angeblich im Wittener Muttental eines morgens ein Stück Kohle entdeckte und damit den Bergbauboom, der die Region für Jahrhunderte prägen sollte, auslöste.

Der Besucher der Homepage hat die Möglichkeit, einzelne Sehenswürdigkeiten – von der Hattinger Altstadt, über Burg Blankenstein bis hin zur Villa Hügel – anzuklicken, anzuschauen und kennen zu lernen. Aufgeteilt ist das Informationspaket in die Rubriken Kultur, Natur, Geschichte, Freizeit sowie Essen und Trinken.

Daneben präsentiert der RVR unterschiedliche Wander- und Fahrradrouten durch das Ruhrtal. Je nach Vorliebe kann man hier auswählen zwischen einer Familienroute, einer Naturroute, einer Kulturroute und einer Powerroute, die vor allem Mountainbiker anlocken soll. Alle Strecken enthalten kurze, ausdruckbare Wegbeschreibungen, genaueres Kartenmaterial dürfte dennoch nützlich sein. Zudem gibt es interaktive Ausschnittkarten, die jeweils Teilstücke der Ruhr beleuchten und Freizeitmöglichkeiten sowie Sehenswürdigkeiten vor Ort genauer darstellen.

Das Info-Angebot unter der Rubrik Essen und Trinken ist allerdings leider eher spärlich. Ob es an der Wirklichkeit liegt? Wer sich darauf verlässt mit Hilfe des RVR eine nette Kneipe am Wegesrand zu entdecken, sollte sich lieber vorsichtshalber noch ein Butterbrot für unterwegs einpacken. Brauchbare Infos finden sich hierzu auf der Homepage nicht.

Mit dem Konzept „Ruhrtal á la Karte“ setzt der Regionalverband seine Tourismusoffensive für die Region fort. Hauptträger der Tourismusaktivitäten des RVR ist die Ruhrtourisus GmbH (RTG), die ein jährliches Budget von knapp drei Millionen Euro hat. Eine der Hauptaufgaben des Unternehmens in den kommenden Jahren soll die Werbung für die Region im Zusammenhang mit den World Games und der Fussball-WM 2006 sein. JAS