unterm strich
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Der israelische Konfliktforscher Dan Bar-On hat Deutsche und Juden, aber auch Israelis und Palästinenser aufgerufen, einander ihre persönlichen Lebensgeschichten zu erzählen. „Auf diese Weise wird man mit traumatischen Erfahrungen zwar nicht fertig, aber man kann einander begegnen, ohne dass es sofort zu Schuldzuweisungen und damit zu Blockaden kommt“, sagte der Psychologieprofessor am Dienstagabend, als er in der Hamburger Universität sein neues Buch „Erzähl dein Leben!“ vorstellte. „Es war für mich schwierig anzuerkennen, dass zwar nicht die Inhalte, aber doch die Muster des Schweigens in beiden Gruppen ähnlich sind.“ Dan Bar-On ist an der Ben-Gurion-Universität in Beer-Sheva und als Co-Direktor des „Peace Research Institute in the Middle East“ in Beit Jala tätig.

Aus Geldmangel muss Südkorea sein kulturelles Rahmenprogramm als Gastland der Frankfurter Buchmesse im Oktober abspecken. Die geringe Unterstützung der heimischen Wirtschaft habe die Organisatoren gezwungen, die Zahl der geplanten kulturellen Veranstaltungen von 55 auf 36 zu kürzen, teilte das Organisationskomitee am Mittwoch in Seoul mit. Die Regierung habe bisher zwölf Milliarden Won (etwa 8,9 Millionen Euro) für die Vorbereitungen und den Auftritt auf der Buchmesse zur Verfügung gestellt. Die ursprünglichen Erwartungen, Sponsorenzusagen über zusätzlich 14 Milliarden Won zu erhalten, hätten sich nicht erfüllt.

Die Londoner Schriftstellerin Andrea Levy hat für ihren Roman „Small Island“ den mit umgerechnet 36.000 Euro dotierten britischen Whitbread-Literaturpreis bekommen. Nach Ansicht der Jury, zu der auch der Schauspieler Hugh Grant gehörte, entwirft der Roman über das Schicksal jamaikanischer Einwanderer im Großbritannien der Nachkriegszeit „eine großartige Handlung“, mit der die Autorin „absolut brillant umgeht“. Die 48-jährige Levy zollte bei ihrer Dankesrede am Dienstagabend in London all denjenigen Lob, die sich für ein friedliches Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Kulturen einsetzen. „Small Island“ ist der vierte Roman der Londonerin und galt als Favorit. „Ich bin glücklich darüber, dass mir dieses Geld ermöglichen wird, ein neues Buch zu schreiben“, sagte die Autorin. Der Whitbread-Literaturpreis wird seit 1971 vom britischen Gastronomie-Konzern Whitbread verliehen.

Wer ins Museum geht, braucht meistens seinen Sehsinn. In Hamburg hat nun auch die Nase etwas zu tun: Unter dem Titel „Ästhetik und Verführung“ zeigt das dortige Museum für Kunst und Gewerbe ab morgen eine große Schau rund um das Parfüm.