leserinnenbriefe
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■ betr.: „Tabu Wahlverweigerung“ von Daniela Weingärtner,taz vom 26. 5. 09

Grund genug, wählen zu gehen

Wie Sie im Text anklingen lassen, hat das Europaparlament in Umweltfragen durchaus viel zu entscheiden. Mir persönlich ist es wichtig, wie viel Pestizid auf meinem Salat und wie viel Feinstaub in meiner Lunge landen. Grund genug, wählen zu gehen, ist das allemal. Aufgrund des Demokratiedefizits der EU einen Wahlboykott zu empfehlen, ist ungefähr so zielführend, wie aus Protest gegen die Einseitigkeit der deutschen Medienberichterstattung zum taz-Boykott aufzurufen. KERSTIN MEYER, Brüssel, Belgien

■ betr.: „Tabu Wahlverweigerung“

Was erreicht ein Wahlboykott?

Was wäre denn erreicht, wenn diejenigen, die eine demokratischere EU wollen, sich bei der Wahl enthalten? Gestärkt würden dann die, denen die Demokratisierung egal ist oder die die europäische Einigung ablehnen. Es gibt doch Parteien, die sinnvolle demokratische Reformvorschläge gemacht haben. Und wenn dieses Ziel von nationalen Regierungen oder Egoismen blockiert wird, muss man eben auch dort aktiv werden.

ROLF LANGE, Berlin

■ betr.: „Heute nur gute Nachrichten“, taz vom 30. 5. 09

Mehr Raum für gute Nachrichten

Auch wenn einiges aus anderen Publikationen bekannt war, so erscheint es mir doch sehr wichtig, auch diese Informationen zu verbreiten. Denn die Welt besteht nicht nur aus den negativen Nachrichten und Problemen, die uns jeden Tag aus allen Medien entgegenspringen, sondern auch aus diesen anderen oder guten Nachrichten. Ich vermisse sie seit langem in allen Medien und hoffe, die taz gibt ihnen in Zukunft mehr Raum.

GERD TOBORG, Hilden

■ betr.: Heute nur gute Nachrichten“

Das war schon lange überfällig

Meistens freue ich mich über die kreativen, ins Schwarze treffenden Titelbilder. Heute aber gefällt mir nicht nur das Titelbild besonders, sondern die ganze Ausgabe vom 31. 5./1. 6. Nur positive Beiträge! Das war schon lange überfällig. Können einen die vielen negativen Nachrichten doch geradezu krank machen. Sie zeigen uns in dieser Ausgabe, dass es auch positiven Fortschritt überall auf der Welt gibt. Das baut auf und macht Mut zum weiterarbeiten. Vielen Dank! SIGRID VETTER, Bergkirchen

■ betr.: „Eine andere Welt“, taz vom 30. 5. 09

Bitte mehr „good news“

Aus unser Küche ein Dankeschön an die taz für die gelungene sonntaz. Wir haben oft über die ewigen negativen Schlagzeilen diskutiert. Auch „good news“ lassen sich verkaufen und machen Mut, sich wieder selbst zu bewegen und eigene Initiative zu ergreifen. Bitte mehr „good news“!

FAMILIE BITTER, Bielefeld

■ betr.: „Heute nur gute Nachrichten“

Das motiviert, weiterzuträumen

Oft liegt die Wohltat in der schmerzlichen Erkenntnis, wenn ihr mal wieder ein desillusioniertes Bild der gesellschaftlichen Realität gezeichnet habt. In der aktuellen sonntaz offenbart ihr einem romantischen Träumer von solidarischen Zuständen und dem Leben der Menschheit im Einklang mit der Natur, dass seine Träume in großen kleinen Flecken der Erde die Gestalt von Realität annehmen. Das motiviert, weiterzuträumen und vor allem weiter danach zu streben. Lob und danke für diese Einblicke. TOBIAS HEIMANNS

■ betr.: „Biogas. Das niedersächsische Jühnde ist unabhängig vom Energiemarkt. Wärme aus der Pampe“, sonntaz vom 30. 5. 09

Kein Vorbild für Nachhaltigkeit

Annette Jensen hätte merken können, dass im Vorzeigedorf fast immer noch gleich viel Energie verbraucht wird wie vorher (Sparen ist out!), dass die Energiebilanzen der einzelnen Stoffe teilweise sehr schlecht sind, dass das Dorf jetzt vermehrt Nahrungsmittel importieren muss, weil mehrere hundert Hektar für die Energiepflanzen gebraucht werden und damit die Auslandsabhängigkeit so nur von einem Sektor auf den anderen verschoben wird und dass der Anbau von Energiemais erhebliche Verschlechterungen für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt mit sich bringt, auch das Landschaftsbild wird nicht gerade positiv beeinflusst.

Fazit: Das Pilotprojekt Jühnde hat viele neue und wichtige Erkenntnisse gebracht. Ein Vorbild für eine nachhaltige Land- und Energienutzung ist es aber noch lange nicht! UWE SCHEIBLER, Göttingen

■ betr.: „Mythos Milch. Der Streit um die Milchpreise hält weiter an. Das Produkt wird in Deutschland aber überschätzt“,tazzwei vom 29. 5. 09

Milch billiger als Mineralwasser

Ralph Bollmann behauptet am Schluss seines Artikels, sinkende Milchpreise seien „schlecht für die Bauern, aber gut für die Menschheit“. Kann es wirklich „gut für die Menschheit“ sein, wenn Milch billiger ist als Mineralwasser? Die Menschheit wird ihren Milchkonsum wohl kaum einschränken, wenn das Produkt immer mehr verschleudert wird. Und was die „silbrig schimmernden Olivenhaine“ angeht: auch wenn die Kühe von den Bergweiden deutscher Mittelgebirge verschwinden, werden dort immer noch keine Olivenbäume wachsen. Trotz Klimawandel ist es dazu in Deutschland einfach zu kalt. MARTIN NOLTE, Borchen