Hamburg wirbt für eigenes Waffenregister

BERLIN taz | Hamburgs Innensenator schlägt vor, das Waffenregister des Bundeslandes in ganz Deutschland einzuführen. „Die Waffennachweisdatei ist ein hochmodernes Waffenregister mit vielfältigen Kontrollfunktionen“, sagte Christoph Ahlhaus (CDU) am Dienstag. Das System sei für eine bundesweite Anwendung konzipiert.

In der Datei sind 25.000 Waffenbesitzer mit 65.000 Schusswaffen aufgeführt. Neben Namen, Adressen und waffenrechtlichen Befugnissen der Besitzer sind zum Beispiel auch Kaliber oder Modell der Waffe erfasst. Ahlhaus will das System auf der Innenministerkonferenz in dieser Woche bewerben.

Mit der elektronischen Erfassung, die 2003 gestartet wurde, habe man gute Erfahrungen gemacht, heißt es in der Innenbehörde. So könne sich die Polizei etwa vor einem Einsatz in einer Wohnung informieren, ob Waffen vor Ort zu erwarten seien, sagte ein Sprecher. Personen, die Straftaten mit Waffen begangen hätten, seien gespeichert – sie könnten sich so legal keine Waffe mehr besorgen. Im Bundesinnenministerium hat man laut einem Sprecher noch keine Präferenz für ein System. Eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern erarbeitet derzeit ein Konzept. Die Koalition hat beschlossen, bis 2012 ein zentrales Waffenregister einzuführen. US

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