Kultur-Foren
: The winner takes it all

Spät, aber nicht zu spät haben die Verantwortlichen für die Kulturhauptstadtbewerbung die Kurve gekriegt und sich auf die kreativen Potenziale der Region besonnen. Die Qualität der drei Foren, die jetzt in Mülheim vorgestellt wurden, ist hoch, die Besetzung mit notwendigen externen Fachleuten hochkarätig.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Jetzt müssen die organisierte Freie Szene und die vielen, meist zu kurz kommenden Einzelkämpfer unter den Kulturschaffenden diese Chance auch nutzen und das Bewerbungsbüro beim RVR und die drei Forumsleiter mit Projekten überschütten. Sollte nämlich das Ruhrgebiet tatsächlich die nächste Hürde im Verfahren überstehen und sich für eine Teilnahme an der Endrunde qualifizieren, dann wird in den nächsten Jahren mehr möglich sein, als es sich der eine oder andere Künstler in RuhrTriennale-Zeiten vorstellen kann. „The Winner takes it all“ und das heißt auch „Der Rubel wird rollen“. Gewinner wären dann nicht nur das Ruhrgebiet und seine Bewohner, sondern auch seine kreative Medaillenseite. „Einmischen erlaubt“ war das Motto der Initialveranstaltung in Herne. Die Erlaubnis ist jetzt erteilt. Einmischen müssen sich die Künstler selbst. Denn trotz der lächerlichen Vorkommnisse bei den Recklinghäuser Ruhrfestspielen, der Farce um das Dortmunder Konzerthaus und der Absage der Duisburger Akzente hat diese wibbelige Region den Titel einer Kulturhauptstadt Europas verdient.