Opel soll in vier Jahren wieder Gewinne machen

AUTOINDUSTRIE Magna hat große Pläne mit Opel. Aber zunächst müssen wohl die Beschäftigten bluten

RÜSSELSHEIM/BERLIN ap/taz | Klärung der offenen Fragen in den nächsten vier bis fünf Wochen, dann Vertragsunterzeichnung, Übernahme von Opel im September, erste Exporte nach Kanada Ende des Jahres und in vier Jahren wieder Gewinn: So umreißt Magna-Kovorstandschef Siegfried Wolf den Zeitplan für die Integration des deutschen Autobauers Opel in den österreichisch-kanadischen Zulieferkonzern.

Die Opelführung soll Carl-Peter Forster übernehmen, der Europachef der insolventen Opel-Mutter General Motors. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll der Autohersteller auf eine Jahresproduktion von 2 Millionen Fahrzeugen kommen. Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz schloss am Mittwoch aus, dass Magna die Übernahme doch noch absagen könnte. Er stimmte die Beschäftigten aber auf harte Zeiten ein. Auf der Kippe stünden zumindest die Werke in Bochum, im belgischen Antwerpen und im britischen Luton. Der Betriebsrat stehe aber zu der Forderung, dass kein Werk geschlossen und kein Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt wird.

Dafür erwartet der russische Hersteller Gaz, der gemeinsam mit der Sberbank und Magna bei Opel einsteigt, nicht nur einen „weitreichenden Technologietransfer für die russische Autoindustrie, sondern auch „einen deutlichen Zugewinn an Arbeitsplätzen“. Der neue Autokonzern will außer nach Kanada vor allem nach Russland expandieren. Der US-Markt dagegen bleibt ihm weiter versperrt. „Die Vereinbarung mit GM verbietet uns Opel-Verkäufe in den USA“, sagte der zweite Magna-Vorstandschef, Frank Stronach. Auch China sei zunächst tabu. Opel hatte stets beklagt, als Teil von GM nur begrenzt Autos in den USA verkaufen zu dürfen. BW