Antifas feiern Alliierte

Vielleicht marschieren Neonazis am 8. Mai doch nicht durchs Brandenburger Tor. Linke mobilisieren weiter

Die NPD-Jugendorganisation Junge Nationale (JN) hat den Platz vor dem Brandenburger Tor vor einigen Monaten zwar als Erstes für sich reserviert. Doch ob die Neonazis am 8. Mai nun tatsächlich marschieren dürfen, ist keineswegs gewiss.

Der Versammlungsbehörde liegen inzwischen mehr als ein Dutzend Anmeldungen vor, die just am Tor zum 60. Jahrestag der Befreiung demonstrieren wollen. Darunter die Grünen, der Gewerkschaftsdachverband DGB und zahlreiche Berliner Friedensgruppen. Zwar gilt: Wer zuerst angemeldet hat, darf als Erster losziehen. Wie der Tagesspiegel aber schreibt, denkt die Versammlungsbehörde über einen Kompromiss nach. Damit nicht 100.000 Menschen wegen 100 Nazis auf ihre Demogänge verzichten müssen.

Mobil gegen die Neonazis macht auch die Autonome Antifa Nordost (AANO) aus Pankow und plant gleich einen ganzen Aktionstag, um die Siege der Alliierten zu feiern und der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Vorgesehen ist ein Protestzug vom Rosa-Luxemburg-Platz über den Boulevard Unter den Linden durch das Brandenburger Tor bis zum Ehrenmal für die gefallenen sowjetischen Soldaten im Tiergarten. Die Antifa kündigte bereits an, dass sie fest entschlossen sei, an ihrer Route festzuhalten – egal ob die Neonazis im Wege stehen werden oder nicht. Ihr Protest richtet sich nicht nur gegen die Rechtsextremisten. Neben einer völligen Demilitarisierung von Deutschland fordern sie, das Land wieder unter die Kontrolle der Alliierten zu stellen. DPA, FLEE