MEDIENTICKER

Ibrahim Mohamed Ali, somalischer Journalist, ist entführt worden. Bereits am Dienstag sei der Chef des Fernsehsenders Universal TV von vier maskierten Männern nahe der Hauptstadt Mogadischu verschleppt worden, berichtet „Reporter ohne Grenzen“. Somalia ist nach Angaben der Organisation derzeit das gefährlichste Land für Journalisten in Afrika. Seit August 2008 sind eine kanadische Reporterin und ein australischer Fotograf in der Gewalt von Kidnappern. Vor wenigen Tagen erst wurde ein Journalist bei Kämpfen getötet. (epd)

Die Financial Times Deutschland (FTD) hat anlässlich der Europawahl gestern eine Wahlempfehlung für die Grünen veröffentlicht. In einem Kommentar wurde als Begründung genannt, die Parteiprogramme der SPD und CDU seien „so banal wie ihre Wahlwerbung“ und die FDP vermittle nicht viel Substanz. Die Grünen dagegen wurden als „überraschend und erfrischend konkret“ gelobt. Die FTD hatte 2002 als erste deutsche Tageszeitung eine Wahlempfehlung ausgesprochen – damals zugunsten des CSU-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber. (afp)

Laura Ling und Euna Lee, US-Journalistinnen, stehen laut der nordkoreanischen Agentur KCNA seit gestern in Nordkorea vor Gericht. Im März waren die Reporterinnen eines kalifornischen TV-Senders verhaftet wurden. Sie müssen sich offenbar wegen illegaler Einreise und „feindlicher Handlungen“ verantworten. Bei einem Schuldspruch drohen den beiden Frauen bis zu zehn Jahre Arbeitslager. Angesichts der angespannten Situation zwischen Nordkorea und den USA wird befürchtet, dass Nordkorea den Prozess als Druckmittel nutzen könnte. (ap)