US-Militär räumt Fehler bei Militäroperation ein

AFGHANISTAN Bei Bombardierung, die zahlreiche Zivilisten tötete, wurden „falsche Waffen gewählt“

WASHINGTON rtr | Das US-Militär hat Fehler bei einem Einsatz in Afghanistan eingeräumt, bei dem im Mai Dutzende Zivilisten ums Leben kamen. Ein Vertreter der Streitkräfte bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der New York Times. Die Zahl der Opfer hätte demnach deutlich geringer sein können, wenn sich Bodentruppen und die Flugzeugbesatzungen an die Regeln zur Vermeidung ziviler Opfer gehalten hätten. Offiziell sind die Ergebnisse einer Untersuchung des Zwischenfalls noch nicht veröffentlicht.

Sie ergab laut dem Blatt, dass ein Kampfflugzeug die Freigabe zum Angriff auf Taliban-Kämpfer erhalten hatte, dann aber das Ziel neu anfliegen musste. Die Besatzung habe sich die Feuerfreigabe nicht erneut bestätigen lassen, bevor sie die Bomben abgeworfen habe. So sei es möglich, dass in der Zwischenzeit die Taliban aus dem Zielgebiet geflohen oder dass Zivilisten dort aufgetaucht seien. Ein Militärvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Fehler habe eher in der Wahl der falschen Waffen gelegen als in einer Verletzung der Einsatzvorschriften.

Berichten zufolge kamen bei dem Angriff 20 bis 140 Zivilisten ums Leben. Vermutlich liegt die Zahl der Todesopfer etwa bei 100. Der Zwischenfall belastet die Beziehungen der Afghanen zu den ausländischen Truppen. Das Pentagon lehnte eine Stellungnahme zum Zeitungsbericht ab.