Aus der Tiefe des Wettsumpfes

Paderborn dpa/taz ■ Im Wettskandal des deutschen Fußballs ist der Fall Hoyzer aller Voraussicht nach kein Einzelfall mehr. Dies belegen die jüngsten Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem DFB-Pokalspiel SC Paderborn gegen den Hamburger SV am 21. August 2004.

Wie SC-Präsident Wilfried Finke am Montag bestätigte, erhielt der Paderborner Mannschaftskapitän Thijs Waterink am Spieltag in der Nähe des Hermann-Löns-Stadions 10.000 Euro von einem „ihm unbekannten südländisch anmutenden Mann“. Dieser hatte Waterink die Summe mit der Bitte übergeben, die Mannschaft vor dem Spiel über diese Sonderprämie zu informieren, erklärte Finke. Dem Verein liegen jedoch auch eidesstattliche Erklärungen aller Spieler vor, die bezeugen, dass sie erst nach der Partie von dieser Sonderzahlung erfahren haben. Auch Waterink bestreitet, seine Mitspieler vorab in Kenntnis gesetzt zu haben. Erst einen Tag später habe jeder Spieler 500 Euro erhalten.

Obwohl nach Finkes Aussage dieser Vorgang nicht strafrechtlich relevant sei, ist der Spieler Waterink bis zur Klärung der Vorfälle vorerst freigestellt. jpg