Hier ist Berlin

Der Kneipenknigge

Folge 6: Hoyzer- und Wett-Anspielungen und Witze

Die mediale und gesellschaftliche Aufarbeitung der Betrugsvorfälle im Profifußball rund um den Berliner Schiedsrichter Robert Hoyzer hat zu einer schweren Deformation der Kultur der Kneipenkonversation geführt. Bitte beachten Sie: Nicht lustig, sondern bereits seit mehreren Tagen tabu sind Scherze und Anspielungen im Zusammenhang mit Sportwetten. „Topp, die Wette gilt“ – „Wetten, dass …“ – „Darauf würde ich nicht wetten“ usw. Auch auf Neologismen wie „einhoyzern“,das Spiel war doch bestimmt verhoyzert“ oder „Hoyz vor der Hütten“ sollten Sie verzichten. Gleiches gilt für kontaminierte Redewendungen wie „Dafür würde ich nicht die Hand ins Feuer legen“ und vor allem „Schwarze Schafe gibt es überall“. Weiterhin nicht statthaft sind Versuche, etwas zum Zwecke höherer Glaubhaftigkeit „an Eides statt“ erklären zu wollen. Und Kroatenwitze.

Sagt der eine: „Wie wohl Hertha am Wochenende spielt?“

Sagt der andere: „Keine Ahnung, ich kann kein Kroatisch.“

Hören Sie: So was ist allerstrengstens verboten.

DER KAFFEEHAUS-DIALOG

Café Intimes, Friedrichshain, Post-Gender-Runde, ArbeitnehmerInnen, zwei Milchkaffee, ein Latte, zwei Ananassaftschorle

Sie (beiläufig): „Frauen sind doch total überschätzt.“

Freundin: „Sowieso“.

Er (leidend): „Aber den Männern geht’s an den Kragen.“

Sie (nickend): „Und zwar brutal.“

Freundin (absolut): Nur die Schwulen kommen davon.“

Er (eingeschüchtert): „Zahlen!“