EUROPAWAHL LOKAL: SIND SOZEN DIE SCHLECHTEREN TAXIFAHRER?
: Betr.: Europawahl

Bislang war Bremen bei EU-Wahlen noch nie sonderlich aktiv: Bei vier von bislang sechs durchgeführten Direktwahlen zum Europa-Parlament lag die hiesige Wahlbeteiligung niedriger als im Bundesdurchschnitt. 2005 beispielsweise bei nur 37,3 zu immerhin 43 Prozent bundesweit.

Gestern jedoch lieferten sich die Bremer ein spannendes Rennen mit sich selbst. Um 14 Uhr sah es noch so aus, als würden sie ihre Wahlpassivität von 2004 weiter unterbieten: Nur 17,6 Prozent hatten sich bis zum frühen Nachmittag auf dem Weg zur Urne gemacht, vor vier Jahren waren zu diesem Zeitpunkt immerhin 19,2 Pozent dort gewesen. Doch im Lauf des Nachmittags kam Schwung ins hiesige Wahlvolk: Mit 26,5 Prozent um 16 Uhr hatte sich die Bremer um genau ein Prozent im Vergleich zu 2004 überboten. Die endgültige Bremer Wahlbeteiligung blieb bis Redaktionsschluss offen.

Obwohl auch die Wahlergebnisse gestern erst ab 22 Uhr bekannt gegeben wurden, stand bereits um 18 Uhr der Sieger in Sachen Wählertransfer fest: Die CDU schlug mit rund 80 kostenlos zu den Wahllokalen transportierten WählerInnen ihre sozialdemokratische Konkurrenz um Faktor vier. Diese konnte nach Angaben des SPD-Landesgeschäftsführers gegenüber der taz lediglich knapp 20 Menschen unter ihre logistischen Fittiche nehmen. HB

Siehe Seite 21 und Seite 2 f.