Erinnerungslücke

Mit heiler Haut davongekommen ist ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes, der seine Frau geschlagen haben soll

Bremen taz ■ Eingestellt werden musste das Verfahren gegen einen 24 Jahre alten Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes, der gestern wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Bremer Amtsgericht angeklagt war.

Holger P. war beschuldigt, im Juli 2003 auf einer Zugfahrt nach Dortmund seine Noch-Ehefrau Petra P. mit der Faust geschlagen und mit Fußtritten traktiert zu haben. Gestern jedoch konnte sich das Opfer – zugleich die einzige Zeugin – nicht mehr genau daran erinnern, wann sie wie misshandelt worden war. Holger P. wiederum bestreitet alle Vorwürfe und will seine Frau im alkoholisierten Zustand lediglich „festgehalten“ haben.

Ein ärztliches Attest bescheinigt Petra P. zwar blaue Flecken an Oberarmen und Knien. Da sie gestern vor Gericht aussagte, ins Gesicht geschlagen worden zu sein, stellte das Amtsgericht das Verfahren am Ende ein – zu groß waren die Widersprüche zwischen den gestrigen Zeugenaussagen und dem, was Petra P. vor eineinhalb Jahren bei der Polizei zu Protokoll gab. mnz