Bau-Insolvenz schlägt durch

Walter-Bau-Beschäftigte fürchten um Jobs. Folgen für Bahnprojekt Papestraße unklar

Die Insolvenz des Augsburger Baukonzerns Walter Bau hat auch in Berlin und der Region weitreichende Konsequenzen. Die Bahn AG prüft die Folgen der Insolvenz für den Bau des Bahnhofs Papestraße, Sportsenator Klaus Böger (SPD) macht dies für die Betreibergesellschaft des Olympiastadions, an der Walter Bau Anteile hält. Zudem fürchten Auftragnehmer Einbußen, und die rund 180 Berliner und 100 Cottbusser Beschäftigten des Baukonzerns bangen um ihre Jobs. Der Konzern hat gestern Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzverwalter will möglichst viele Teile des Konzerns erhalten.

Trotz der unsicheren Situation empfiehlt Baugewerkschaftssekretär Dirk Kuske den Beschäftigten, die Arbeit vorerst nicht einzustellen. Im Normalfall erhalten sie für drei Monate Insolvenzausfallgeld. Neben den Arbeitsplätzen seien aber auch Subunternehmen in ihrer Existenz gefährdet, so Kuske.

Die Bahn prüft jetzt mögliche Konsequenzen für den Bau des Bahnhofes Papestraße, der im Mai 2006 kurz vor der Fußball-WM als neuer Verkehrsknotenpunkt im Süden der Stadt fertig sein soll. Beeinträchtigungen sollten vermieden und eventuelle Verzögerungen so gering wie möglich gehalten werden, sagte ein Bahnsprecher.

Im Olympiastadion seien alle Baumaßnahmen abgenommen und in Ordnung, erklärte Sportsenator Böger. Allerdings gebe es bei der Abwicklung des Stadionbaus mit der Bauverwaltung noch Auseinandersetzungen unter anderem um Kosten. Zugleich müsse geprüft werden, welche Konsequenzen die Gesellschafterfunktion des Konzerns in der Betreibergesellschaft habe, sagte Böger. Walter Bau hält neben dem Land Berlin und Hertha BSC Anteile an der Stadion-Gesellschaft. ROT

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