ZAHLENWERK

Rund 5 Millionen Menschen dürften im Januar offiziell arbeitslos gewesen sein; im Dezember wurden knapp 4,5 Millionen gezählt. Die Differenz erklärt sich durch statistische und saisonale Effekte: Jeden Winter steigen die Arbeitslosenzahlen, etwa weil Baustellen ruhen. So nahm die Erwerbslosigkeit im Januar 2004 im Vergleich zum Dezember 2003 um 376.236 Menschen zu.

Zudem wirken sich diesmal die Arbeitsmarktreformen Hartz IV aus: Seit Januar werden alle Bezieher des Arbeitslosengeldes II erfasst – also auch die ehemaligen erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger, die sich zuvor nicht arbeitslos gemeldet hatten. Dies dürften 200.000 bis 300.000 Menschen sein. Zudem mussten sich die Angehörigen von Arbeitslosenhilfeempfängern bisher nicht bei den Arbeitsagenturen melden. Jetzt gelten alle erwerbsfähigen Mitglieder einer „Bedarfsgemeinschaft“ als arbeitslos. Und schließlich dürften sich viele über 58-jährige Erwerbslose wieder arbeitssuchend melden, die bisher die Möglichkeit genutzt hatten, auf Vermittlungsangebote zu verzichten. Aber auch die verhaltene Konjunktur macht zu schaffen: Selbst saisonal und statistisch bereinigt dürfte die Arbeitslosigkeit im Januar gestiegen sein. UH