Besser Parken mit dem Mobiltelefon

In Bremen kann jetzt mit dem Handy ein Parkschein bezahlt werden. Weitere Städte folgen dem Modellversuch

Es war einer dieser grauen Tage, gestern hinterm Bremer Hauptbahnhof, als wieder ein Stück Zukunft geprobt wurde. Eine Evolution in Sachen Mobilität. Oder eigentlich ein Fortschreiten im Stillstand: dem Parken. Bremens Bau- und Verkehrssenator Jens Eckhoff durfte der erste in Deutschland sein, etwas zu tun, was in Dublin, Edinburgh und Sydney bereits selbstverständliche tägliche Praxis ist: mit dem Handy einen Parkschein ziehen.

Damit wurde eine sechsmonatige Testphase freigeschaltet, in der die Benutzerakzeptanz geprüft werden soll. „Auf der Suche nach sinnvollen Funktionen fürs Handy“ jedenfalls fand Eckhoff diese neue Möglichkeit, an einen Parkschein zu kommen, „ganz eindrucksvoll“. Auch sei Bremen damit ganz vorn als „city of science“. Anfang März sollen nach dem bundesdeutschen Auftakt des Projekts in der Hansestadt Düsseldorf und Köln folgen.

Um selbst zu den deutschen Parkpionieren zu zählen, muss man sich allerdings zuerst (kostenfrei) im Internet auf der Webseite www.parkschein.de registrieren lassen und anschließend eine der 50 Parkuhren in der Phase des Modellversuchs im Bremer Stadtgebiet finden, die auch auf das Handy reagieren. Dann ist die jeweilige Nummer des Parkscheinautomaten einzugeben, alles Weitere passiert nach gewohnter Praxis. Nur abgerechnet wird beim Parken mit dem Handy eben per Bankeinzug oder Kreditkarte.

Willkommener Begleitaspekt bei diesem weiteren Punktsieg für das Handy als Fernbedienung der Welt ist, dass bei dem Modellprojekt der bisherige Normalbetrieb der Automaten gewährleistet bleibt. Noch. Sollte also das Handy mal verlegt sein, kann die Parkuhr weiterhin ganz archaisch mit Kleingeld gefüttert werden. TM