UNTERM STRICH

Arnold Stadler, sarkastischer Heimatdichter und religionskritischer Theologe, erhält den Kleist-Preis 2009. Für die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung hat ihn sein ungarischer Schriftstellerkollege Péter Esterházy bestimmt, wie die Kleist-Gesellschaft gestern in Köln mitteilte. Mit seinem umfangreichen Werk kämpft sich der 55-Jährige an seiner oberschwäbischen Heimat ab; heraus kommen so kuriose Titel wie „Erbarmen mit dem Seziermesser“ (2000) oder „Warum toben die Heiden und andere Psalmen“ (1995). In seinem Geburtsort Meßkirch wurden Stadlers „Soziogramme eines real existierenden Mikrokosmos“ lange als bloße Abrechnung verstanden. In einem taz-Interview anlässlich der Büchnerpreisverleihung 1999 erklärte Stadler das Zwiespältige seines Werks so: „Meine Literatur entsteht aus dem Dilemma, die Welt retten zu wollen und zugleich an ihre Verlorenheit zu glauben.“

Im Art Center Berlin sind von heute bis zum 22. Juli 15 Bronze- und Tonskulpturen des südafrikanischen Künstlers Percy Konqobe zu sehen. Der 80-Jährige hat jahrzehntelang als Heiler gemäß der Xhosa-Tradition praktiziert; in den Skulpturen verleiht er seinen Träumen und Visionen Gestalt.