Uni-Abgänger wandern aus

ESSEN taz ■ Immer mehr deutsche Intellektuelle zieht es ins Ausland. Dies stellt das Essener Raphaelswerk, die Caritas-Beratungsstelle für Auswanderer, in seinem Jahresbericht 2004 fest. „Diese Menschen erfüllen sich aber damit keine Träume, sondern sehen das als Notwendigkeit“, sagt Martina Lüdeke, Leiterin des Raphaelswerks. Viele Mitarbeiter von Universitäten erhielten heute nur noch befristete Verträge, die häufig nach Ablauf nicht mehr verlängert werde. Ein ratsuchender Wissenschaftler habe Lüdeke gesagt: „Ich bin kein Aussteiger. Ich will endlich einsteigen.

Die Leiterin des Raphaelswerks übt indirekt Kritik an der deutschen Zuwanderungspolitik: Die Abwanderung von Akademiker – auch Braindrain genannt – sei darauf zurückzuführen, dass in den USA, Kanada oder Australien die Zuwanderung hochqualifizierter Personen „politisch gefördert“ werde.

NAW