Wissen für Wiederaufbau

Bremer Wissenschaftler beteiligen sich ehrenamtlich an der Irak-Hilfe

Bremen taz ■ Während im Irak noch immer keine Ruhe eingekehrt ist, engagieren sich bereits etliche Organisationen für den Wiederaufbau der zivilen medizinischen Strukturen. Einen beträchtlichen Teil dazu trägt nun eine Gruppe von deutschen Wissenschaftlern bei. Im Rahmen des Wiederaufbauprojektes des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD) organisieren die Gesundheitsexperten um die ehemaligen Bremer Professoren Wolfgang Hoffmann (jetzt Universität Greifswald) und Eberhard Greiser eine „Summer School“ in der jordanischen Hauptstadt Amman. Daran wird unter anderem der Direktor der Bagdader Krebsforschungsabteilung teilnehmen.

Die Initiative der Zusammenarbeit entstammt der seit dem erstem Golfkrieg im Irak aktiven Vereinigung „Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges“ (IPPNW). Sie vermutet, dass im Irak etwa 40.000 Tonnen uranhaltiger Munition verschossen wurde. Neben Verdachtsfällen unter italienischen Soldaten sei auch die irakische Bevölkerung von der Verstrahlung betroffen. Hinzu kommen nach Angaben der Wissenschaftler die Ölbrände und der Einsatz von Kampfgasen.

Für die Behandlung der schweren Folgen soll den Irakern nun das Know-How vermittelt werden. „Es besteht im Irak ein dringendes Interesse an einer Vernetzung mit Medizinern aus Deutschland“, sagt Wolfgang Hoffmann vom Greifswalder Institut für Community Medicine, unter dessen Leitung Leitung die Intensivschulung vom 7. bis 16. Februar steht. Die Wissenschaftler, unter denen auch die Bremer Strahlenbiologin Heike Schröder ist, engagieren sich ehrenamtlich. JPA