heute
: Nee, nee, Frau Cherry singt nicht hinterm Mischpult

Spitkingdom Headquarter mit DJane Neneh Cherry im Watergate, Falckensteinstr. 49a, Freitag, 4. Februar, 23 Uhr. Eintritt: 12 Euro

Der Sinn fürs Musikalische scheint bei den Cherrys vererbbar zu sein. Don Cherry machte sich einen Namen als Ikone der Weltmusik, seine Tochter Neneh hat diesen Einfluss begierig aufgenommen und ihn mit Jazz- und TripHop-Elementen angereichert. Radiosender werden wohl noch mindestens die nächsten 30 Jahre Nenehs Hits „Woman“ oder „Man Child“ abnudeln. Dass Frau Cherry immer wieder erfolgreich versucht, an andere Akteure des unübersichtlichen Weltmusik-Dickichts anzudocken, bewies nicht zuletzt Mitte der 90er ihre Zusammenarbeit mit dem senegalesischen Sänger Youssou N’Dour, der auf dem afrikanischen Kontinent ein Star ist. Die Koproduktion „7 Seconds“ machte ihn auch in Europa und Nordamerika bekannt. Nenehs jüngerer Bruder Eagle Eye Cherry muss bei solch hohen Maßstäben, die seine Familie aufgestellt hat, in Sachen Erfolg geradezu als schwarzes Schaf gelten. Sein musikalisch belangloser Welthit „Save Tonight“ entpuppte sich als One Hit Wonder. Eagle Eye Cherry ward seither nicht mehr gehört. Schwester Neneh dagegen rührt kräftig weiter in allen verfügbaren Bottichen. Beim heutigen Spitkingdom-DJing im Watergate singt sie mal nicht selbst, sondern dreht nur an Plattentellern. DX