Rentner verurteilt

77-jähriger Bombenleger wegen versuchten Mordes in die Psychiatrie eingewiesen. Rache für Tod seiner Frau

Nach einer Serie von Sprengstoffanschlägen muss ein 77-Jähriger für zehn Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht sprach den Mann gestern des zweifach versuchten Mordes sowie des Herbeiführens von fünf Sprengstoffexplosionen in Tateinheit mit Körperverletzung und Sachbeschädigung schuldig. Zugleich wurde seine Unterbringung in einer Psychiatrie angeordnet.

Nach Überzeugung des Gerichts handelte der Angeklagte in dem Wahn, sich für den Tod seiner Ehefrau und seiner Schwägerin rächen zu müssen. Die Unterbringung in der Psychiatrie wurde angeordnet, weil der Mann nach Ansicht des Gerichts noch seinen „alten Denkmustern“ anhängt und damit gefährlich sei. Er hatte von Juni 2002 bis September 2003 fünf Sprengstoffanschläge verübt. So hatte er den Krebsarzt seiner Frau und seiner Schwägerin für deren Tod verantwortlich gemacht. Während der erste Anschlag auf den Mediziner fehlschlug, verlor der 47-Jährige beim zweiten sein rechtes Auge. Weitere drei Anschläge galten einem Autohaus in Moabit. Die Strafe sei wegen des hohen Alters milde, sagte der Richter. ddp