DAS GIBT ZU DENKEN

37 Jahre vor der Wahl im Irak schrieb der US-Journalist Peter Grose in der New York Times: „Vertreter der US-Regierung sind überrascht und berührt davon, dass es eine so hohe Wahlbeteiligung bei der Präsidentschaftswahl in Süd-Vietnam gegeben hat – und das trotz der Terroranschläge des Vietcong, der die Wahl verhindern wollte. Berichten aus Saigon zufolge haben gestern 83 Prozent der 5,85 Millionen registrierten Wähler ihre Stimme abgegeben. Viele von ihnen riskierten dafür die vom Vietcong angedrohten Repressionen. Eine erfolgreiche Wahl gilt als grundlegend für die Politik Präsident Johnsons zur Stärkung der verfassungskonformen Entwicklung in Süd-Vietnam.“ Der Artikel mit dem Titel „Vietnam-Wahl ermutigt Amerikaner“ erschien am 4. September 1967. Acht Jahre, drei Präsidenten, anderthalb Millionen getötete Vietnamesen und 58.226 gefallene US-Soldaten später waren die Amerikaner nicht mehr ganz so „ermutigt“.