Grundschulen protestieren

UMVERTEILUNG Weniger Lehrer für problembelastete Grundschüler. Mehr Lehrer für Oberschüler

Den einen wird gegeben, den anderen genommen: Für die Sekundarschulen werde er die Förderstundenzumessung mehr als verdoppeln, kündigte Schulsenator Jürgen Zöllner (SPD) vor kurzem an. Statt 0,1 Stunden (6 Minuten) extra sollen die neuen Oberschulen 0,22 Stunden pro SchülerIn nichtdeutscher oder armer Herkunft bekommen. So sollen diese besser gefördert werden. An den Grundschulen wird auf solche Förderung künftig verzichtet werden müssen.

Der im letzten Jahr eröffnete Sonderfonds für Schulen in sozialen Brennpunkten, der die Auswirkungen der zuvor gesenkten Förderstundenzumessung abpolstern sollte, fällt künftig komplett weg. Bei einem hohen Anteil von Kindern nichtdeutscher Herkunft oder aus Elternhäusern, die von Hartz IV abhängig sind, kann das einen Verlust von bis zu vier Lehrerstellen bedeuten. Gleichzeitig wird die Klassengröße an Brennpunktschulen von 26 auf 28 Kinder erhöht.

Am 25. Juni will die „Initiative Grundschulen im sozialen Brennpunkt“ der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit einem „demonstrativen Wandertag“ zum Berliner Abgeordnetenhaus gegen diese Kürzungen demonstrieren. AWI