Porträtierte Früchte

Maria Kentner Schoofs bekommt mit 72 Jahren ihre erste Retrospektive in der Wuppertaler Kunsthalle Barmen

Seit ihren künstlerischen Anfängen in den 50er Jahren hat Eva Maria Kentner Schoofs (75) stets ihren eigenen Weg auch gegen vorherrschende Trends, doch stets in bewusster Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen verfolgt. Bis 1995 lehrte sie als Professorin freie Malerei an der Universität Wuppertal. Jetzt widmet ihr das Von der Heydt Museum erstmals eine umfangreichen Retrospektive.

Zu sehen sind ab Sonntag in der Kunsthalle Barmen Arbeiten aus den vergangenen vier Jahrzehnten – darunter eine herausragende Werkgruppe früher abstrakte Aquarelle aus den 60er Jahren. Bekannt wurde die Künstlerin mit naturalistischen Gemälden, für die sie seit den 70er Jahren Obst, Gemüse und Gefäße zu Stillleben arrangierte. Während ihre frühen, nahezu monochromen Landschaftsbilder Wolken, Himmel und Meer ahnen lassen, sind die der 90er Jahre kraftvoll und erdverbunden. Als jüngste Arbeiten werden in der Schau die Zyklen „Botanische Gärten“ und „Kosmische Bilder“ gezeigt.

Bei Kentner Schoofs, die in den 50er Jahren zunächst in Krefeld bei dem Maler und Grafiker Georg Muche studierte – der zwischen 1920 und 1927 einer der Meister am Bauhaus war – und dann an die traditionsreiche Académie Julian in Paris wechselte, gibt es im Laufe der Jahrzehnte einen interessanten Werkfluss vom Ungegenständlichen zum Gegenständlichen und zurück zur Abstraktion. PEL

06.02. bis 27.03.2005