grüne stahlfreunde
: Ewige Krötenschlucker

Die Grünen haben in Duisburg versagt. Sie haben die einmalige Chance versäumt, den Stahlriesen ThyssenKrupp vor den Kadi zu ziehen. Hätten sie ihr Einverständnis verweigert, müsste der Konzern nun Rechtsmittel einlegen, um seinen gefährlichen Hochofen neben ein Wohngebiet mit jetzt schon verpesteter Luft setzen zu können. Und wäre dann gezwungen, wesentlich mehr für die Luftreinhaltung zu tun als seine angekündigten kleinen Filterchen einzubauen.

KOMMENTAR VONANNIKA JOERES

Es ist nicht das erste Mal, dass die Ex-Ökopartei vor dem Stahlkoloss eingeknickt: Die Kokerei Duisburg wurde durchgedrückt, nachdem die grüne Umweltministerin Bärbel Höhn in der Mangel vom damaligen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (SPD) war. In einem scheinbaren Kompromiss verpflichtete sich Thyssen, 120 Millionen Euro in „Staubminderungsmaßnahmen“ zu stecken. Maßnahmen, die mit den strengeren EU-Richtlinien für die Luftwerte sowieso fällig geworden wären.

Die Grünen sind unschuldig, wenn andere Mehrheiten die Zerstörung von Umwelt und Natur beschließen. Aber sie sollten ihre eigenen Chancen nutzen: Nicht die BürgerInnen hätten in ihrer Freizeit das Gutachten von Thyssen prüfen müssen, nicht sie hätten Fehler und Mängel aufdecken müssen. Grüne Umweltdezernenten und Ausschüsse müssen endlich ihren kleinen Finger bewegen um die Vergiftung der Duisburger AnwohnerInnen zu verhindern.