unterm strich
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Reinigungskräfte in deutschen Provinztheatern, aufgepasst: Bald gilt es wieder, jede Menge Konfetti, Rasierschaum und Schminkreste von den Sitzreihen zu entfernen. Richard O‘Brien, Autor der „Rocky Horror Show“, arbeitet an einer Fortsetzung seines 1973 uraufgeführten Erfolgsstücks. Die Texte seien fertig, an der Musik werde noch gefeilt, sagte O’Brien am Donnerstagabend in Schwerin, wo die „Rocky Horror Show“ derzeit am Mecklenburgischen Staatstheater läuft. Das neue Stück soll im August beim Theaterfestival in Edinburgh vorgestellt werden. So ganz scheint O’Brien seinem Vorhaben aber nicht zu trauen: „Es ist immer ein Problem, einem Erfolg wie ‚Rocky Horror‘ etwas folgen zu lassen. Ich bin mir bewusst, dass es nicht ungefährlich ist, einen zweiten Teil zu schaffen.“

Deshalb werde das neue Stück zuerst in Workshops in Edinburgh präsentiert und gegebenenfalls weiter bearbeitet. Das ist zweifelsohne eine gute Idee, denn es soll in letzter Zeit ja vorgekommen sein, dass Musicals floppen. Mehr noch aber fragt man sich, was O’Brien überhaupt zu der Idee getrieben hat, eine Fortsetzung zu schreiben. Schließlich läuft das Original auch mehr als dreißig Jahre nach seiner Entstehung immer noch an Bühnen quer durch die Republik – mit oben genannten Folgen für das Mobiliar zwar, ansonsten aber frisch und erfolgreich wie eh und je. Ob es auch zu der Forsetzung einen Film geben wird – in der Verfilmung des Originals glänzte der damals eher noch kleine, stark motorisierte Mops und Herr der Ringe Meat Loaf –, hat Richard O’Brien unterdessen noch nicht verraten.

Noch eine Meldung: Entgegen anders lautenden Gerüchten plant Joachim Lottmann nicht, seine Schriftstellerkarriere an den Nagel zu hängen. Bitte weitersagen.