was bisher geschah – die entführung von reportern im irak

Wieder in Freiheit: Christian Chesnot ist seit 21. Dezember vergangenen Jahres wieder frei – nach 124 Tagen Geiselhaft im Irak, gemeinsam mit seinem Kollegen Georges Malbrunot. Chesnot berichtete für den internationalen französischen Rundfunksender RFI und für Medien in Kanada und der Schweiz.

Seit Freitag verschwunden: Die Italienerin Giuliana Sgrena (kleines Foto) wurde vor drei Tagen im Universitätsviertel von Bagdad entführt. Die 56-Jährige schreibt für die Zeitung Il Manifesto aus Rom und die Zeit aus Hamburg. Zwei Extremistengruppen im Irak drohten via Internet mit der Ermordung Sgrenas, falls Italien seine 3.000 Soldaten aus dem Irak nicht abziehe. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland forderte gestern die Freilassung der Journalistin.

Opfer unter den Irak-Reportern: Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen ist der Irak für Journalisten das gefährlichste Land der Welt. 19 Reporter und 12 Medienmitarbeiter seien 2004 im Irak gestorben. Mindestens 12 Journalisten wurden entführt, 11 von ihnen sind wieder frei, darunter Chesnot. Der Italiener Enzo Baldoni wurde ermordet. Seit 5. Januar ist die Französin Florence Aubenas von Libération entführt. LÖW FOTO: CHESNOT/SIPA PRESS