Ohne Lehre,ohne Job

Mehr Chancen für junge Erwerbslose: Der DGB fordert Spitzengespräche, um den Ungelernten zu helfen

DÜSSELDORF taz ■ Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in NRW fordert eine Beschäftigungsperspektive für alle jungen Menschen. Die Ausbildungsgespräche zwischen Regierung, Arbeitgebern, Kammern und Gewerkschaften müssten sich auch mit den Problemen der Ungelernten befassen.

Nach Angaben der Regionaldirektion der Arbeitsagentur sind in NRW 57.424 Jugendliche ohne Berufsausbildung arbeitslos gemeldet: „Es handelt sich dabei um eine immer größer werdende Problemgruppe, deren Chancen am Arbeitsmarkt, selbst bei anziehender Konjunktur, gegen Null gehen“, so der DGB-Bezirksvorsitzende Walter Haas. Oft handele es sich um Jugendliche, die sich vergebens um eine Ausbildung bemüht hätten. Schließlich fielen sie aus der Statistik der Lehrstellenbewerber heraus.

Walter Haas warnt auch vor den politischen Folgen dieser Jugendarbeitslosigkeit: „Wer Rechtsextremismus effektiv bekämpfen will, muss allen jungen Menschen eine Beschäftigungsperspektive bieten und darf nicht so tun, als ob sie nicht vorhanden sind“. Skeptisch beurteilt der Gewerkschafter die Förderung der Jugendlichen im Rahmen der Hartz-Gesetze. Auch wenn Arbeitsagenturen dazu verpflichtet seien, allen Erwerbslosen ein Angebot zu machen, fürchtet der DGB kosmetische Lösungen: „Wer nur auf Einstiegs-Qualifizierungen und 1-Euro-Jobs setzt, wird möglicherweise die Statistik bereinigen, bezogen auf das Grundproblem der fehlenden Ausbildung kommen wir damit aber nicht weiter“, so Haas. CSC