Keine Konkurrenz für Kindertheater

„In Hamburg gibt es 240.000 Kinder. Ein Riesenmarkt!“ Mit erfrischender Ehrlichkeit pries Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) gestern die soeben abgesegneten Pläne, im Malersaal des Schauspielhauses ab Herbst nur noch Kinder- und Jugendtheater zu präsentieren. 985.000 Euro spendiert der Senat für den Umbau der Experimentierbühne; alle Folgekosten wird das Schauspielhaus tragen. Auch Drittmittel sollen der künftige Intendant Friedrich Schirmer und sein künstlerischer Leiter Klaus Schumacher, Ex-Chef des Bremer Kinder- und Jugendtheater Moks, einwerben.

„Wir freuen uns, dass sich der Staat endlich für Kinder- und Jugendtheater engagiert“, sagt Stephan von Löwis, Initiator des Festivals „KinderKinder“. Er betrachtet die neue Bühne nicht als Konkurrenz etwa für das Fundus Theater. „Wobei natürlich darauf zu achten ist, dass staatliche Zuschüsse nicht zulasten jener Töpfe gehen, von denen die freie Szene lebt.“ Auch kostenlose Vorstellungen des „Jungen Schauspielhauses“ könnten der freien Szene das Wasser abgraben. „Aber Herr Schirmer wird da sicher gesprächsbereit sein.“ Ein Optimismus, den Uwe Deeken, Leiter des Allee Theaters, teilt: „Da wir reines Kindertheater bieten, der Malersaal aber die Jugendlichen im Visier hat, erwarte ich keine Kollisionen.“ PS