Sieben AKWs sind schon zu viel

ATOMKRAFT Deutschland produziert genug Strom, um Altanlagen abzuschalten, sagt Greenpeace

FRANKFURT/M. ap | Die sieben ältesten Atomkraftwerke in Deutschland könnten laut Greenpeace sofort vom Netz gehen, ohne dass die Stromversorgung beeinträchtigt würde. Die Umweltorganisation erklärte am Sonntag, die nach dem Atomkonsens als Nächstes zur Abschaltung anstehenden AKWs Biblis A und B, Brunsbüttel und Neckarwestheim 1 hätten 2008 rund 22.000 Gigawattstunden Atomstrom produziert – ebenso viel sei ins Ausland exportiert worden. Insgesamt sinke der Anteil der sieben ältesten AKWs an der gesamten Stromerzeugung seit 2001. 2007 betrug er nur noch 4,8 Prozent. „Viele alte Meiler stehen wegen technischer Probleme sowieso die meiste Zeit still und zeigen so, wie unzuverlässig und überflüssig die Hochrisikotechnologie Atomkraft ist“, sagte Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Zugleich gebe es so viel Strom aus Wind, Sonne und Wasser, dass dieser wegen Überproduktion zeitweise nicht mehr eingespeist werden könne. Der Chef des Energiekonzerns Eon, Wulf Bernotat, sagte dagegen, er hoffe nach der Bundestagswahl auf eine „Neubewertung der Kernkraftfrage in Deutschland“. Man solle „überlegen“, den Atomausstieg „zu revidieren“.