„Nicht alles ist unbedenklich“

Plattdeutscher Vortrag zu Lebensmittelzusätzen

■ Ökotrophologin, ist Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Hamburg. Foto: Privat

taz: Frau Schwartau, was ist denn so alles drin in unserem Essen?

Silke Schwartau: Antioxidantien, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, Farbstoffe... und nicht alles davon ist unbedenklich.

Wo ist das Problem?

Einige dieser Stoffe fördern Übergewicht, das kennt man von Kartoffelchips, in denen so intensive Geschmacksverstärker enthalten sind, dass man gar nicht mehr damit aufhören kann. Andere können Allergien auslösen. Die Wirkung von einigen Zusätzen ist wissenschaftlich noch gar nicht erforscht.

Warum werden diese Stoffe dann überhaupt eingesetzt?

Hauptsächlich spart das Kosten. Hersteller können Lebensmittel über weite Wege transportieren oder Inhaltsstoffe einsparen, zum Beispiel statt Erdbeeren nur Erdbeeraroma verwenden. Und Lebensmittel, die eigentlich nach gar nichts mehr schmecken, können mit Zusatzstoffen wieder aufgepeppt werden. Das muss nicht sein – da gibt es Fertiggerichte mit elf verschiedenen Zusatzstoffen, aber dann auch solche mit gar keinen.

Sie halten den Vortrag auf Platt – warum?

Um eine neue Zielgruppe zu erreichen und um zu zeigen, dass Platt keine tote Sprache ist, sondern dass man damit auch moderne Themen behandeln kann. Ich bin selbst mit Platt aufgewachsen, bis in die Teeniezeit war mir das schrecklich peinlich, aber heute spreche ich es sehr gern. INTERVIEW: MWE

15 Uhr, Zusatzstoffmuseum, Bankstr. 28, Eintritt: 10 Euro