WAS MACHT EIGENTLICH ...Wolfgang Mleczkowski?
: Rausfliegen

Da waren’s nur noch zwölf: Die einst 15-köpfige FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus schrumpft sich selbst um einen weiteres Mitglied. Wolfgang Mleczkowski (61) soll wegen diverser Vorfälle die Liberalen-Fraktion verlassen. Den entsprechenden Beschluss hat sie schon gefasst. Gültig ist der Ausschluss aber noch nicht.

Bereits im Sommer 2002 hatte der Abgeordnete Wolfgang Jungnickel die Fraktion verlassen – freiwillig: Er protestierte damit gegen Äußerungen der inzwischen verstorbenen FDP-Größe Jürgen W. Möllemann. Im Herbst 2004 ging ein weiterer Abgeordneter: Martin Matz wechselte nach einem Streit über die Finanzpolitik zur SPD. Der Fall Mleczkowski hat einen anderen Hintergrund: Er soll kürzlich einen Polizisten geschlagen haben. Zudem läuft gegen ihn, der auch FDP-Bezirkschef in Spandau ist, ein Parteiordnungsverfahren. Dabei geht es um den Umgang mit Mitgliedsbeiträgen. Ferner soll ihn ein Hotelier wegen Sachbeschädigung angezeigt haben.

Mleczkowski, der zur Gruppe der „National-Liberalen“ gezählt wird, war seit Beginn der Legislaturperiode im Abgeordnetenhaus nur mit zwei obskuren Anträgen aufgefallen. Zum einen forderte der Diplom-Historiker ein Denkmal für den SPD-Reichswehrminister Gustav „Bluthund“ Noske. Zum anderen gab er den Abrüster: Weg mit den Panzern am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten, forderte er. Die „martialische Waffenpräsentation“ passe nicht zu den neuen deutsch-russischen Beziehungen. Jetzt wird er selbst abgerüstet. STA FOTO: ARCHIV