unterm strich
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Zur Berlinale-Eröffnung viele gute Nachrichten um den deutschen Film: der verspürt heftigen Aufwind, wenn man den Zahlen glauben darf, die die Nachrichtenagenturen gestern gerade euphorisch in die Medienwelt jubelten. Insgesamt sahen sich den Angaben zufolge 36,7 Millionen Kinofans einheimische Produktionen an. Nun gut, darunter sind 9,1 Millionen für „(T)Raumschiff Surprise“ und 6,4 Millionen für „7 Zwerge – Männer allein im Wald“. Aber was soll’s? Noch mehr Zahlen: „Der Untergang“ hatte 4,5 Millionen, „Der Wixxer“ 1,8 Millionen und „Lauras Stern“ 1,2 Millionen.

Auch sonst gibt es Grund zur Freude: Fatih Akins Liebesdrama „Gegen die Wand“ ist mittlerweile an 45 Länder verkauft worden. In den USA läuft der Film mit Untertiteln unter dem Titel „Head-On“ und wurde von der New York Times als „erster sehr guter Film“ des neuen Jahres gelobt. Im Februar startet der Film, der bis nach Südkorea verkauft wurde, auch in Polen und Großbritannien. Und unsere Kulturstaatsministerin Christina Weiss fiel zu alledem auch noch ein Wortspiel ein! „Die fetten Jahre des deutschen Films kommen noch“, sagte sie der dpa. Alles im Griff aufm Cineasten-Schiff also.

Na ja, Hans-Joachim Flebbe, Chef der Cinnemaxx-Kinos, gibt die Spaßbremse: Der deutsche Kinomarkt kommt nach seiner Einschätzung nicht voran. „Im vergangenen Jahr besuchten zwar fünf Prozent mehr Zuschauer die deutschen Kinos“, sagte der Mann der dpa. „Dabei darf man aber nicht vergessen, dass im Jahr zuvor ein echter Tiefpunkt erreicht war.“ Wegen der allgemeinen Konsumschwäche, Konkurrenz durch DVDs und Videopiraterie würden die Filmfreunde in Deutschland auch künftig weit seltener ins Kino gehen als ihre europäischen Nachbarn. Spielverderber!