USA setzen Iran keine Frist

Rice lobt nach Antrittsbesuch in Brüssel die „exzellente“ Diskussion mit Nato-Kollegen

BRÜSSEL afp ■ Die US-Regierung hat den Iran erneut zum Einlenken im Atomstreit aufgefordert, dafür aber keine konkrete Frist gesetzt. Teheran müsse seinen internationalen Verpflichtungen nachkommen, andernfalls werde der UN-Sicherheitsrat mit dem Atomstreit befasst, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice gestern nach ihrem Antrittsbesuch bei der Nato in Brüssel. Sie unterstützte die von Deutschland, Großbritannien und Frankreich geführten Verhandlungen: „Die Iraner sollten die Chance nutzen, die ihnen die Europäer geben.“

Insgesamt habe sie mit den Nato-Kollegen eine „exzellente Diskussion“ geführt, lobte Rice. Dies gelte auch für die Gespräche über den Irak, wo man „die beste Diskussion seit dem Sturz von Saddam Hussein und noch davor“ geführt habe. Die US-Ministerin spielte damit auf den Streit im Bündnis an, der Monate vor dem Irakkrieg begonnen hatte. Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer bestätigte den positiven Tenor der Aussprache. Die Beziehungen der USA zu den europäischen Verbündeten seien „über dem Berg“.

Laut Rice spricht sich Washington eng mit den Europäern über die Iranverhandlungen ab: „Ich denke, eine diplomatische Lösung ist in Reichweite.“ Der Iran hatte den Europäern zugesagt, als vertrauensbildende Maßnahme kein Uran mehr anzureichern. Die EU will eine dauerhafte Aussetzung erreichen.