SPD findet einen Regionaldirektor

RUHR taz ■ Der neue Direktor des Regionalverbandes Ruhr (RVR) wird wohl der Dorstener Kämmerer Heinz Dieter Klink: Die SPD-Verbandsfraktion einigte sich gestern auf den 60-jährigen Juristen, der auch Fraktionsvorsitzender der Gelsenkirchener Sozialdemokraten ist. Zwar muss Klink am 28.Februar noch vom Ruhrparlament gewählt werden, doch der grüne Koalitionspartner hat bereits seine Zustimmung erklärt.

„Ich denke, die SPD hat eine gute Wahl getroffen“, sagt Martin Tönnies, Fraktionssprecher der Grünen im RVR. Klink sei ein gründlicher Arbeiter. Er sei zwar keine schillernde Figur, wie es Christoph Zöpel gewesen wäre, aber der Verband brauche jetzt erst einmal einen, der viel von Kommunalpolitik verstehe. Im Gegenzug für die Zustimmung zur Wahl des Verbandsdirektors erhalten die Grünen den Posten des Planungsdezernenten im Vorstand. Das sei in den Koalitionsgesprächen so verhandelt worden, sagt Tönnies. „Der Koalitionsvereinbarung nach ist an der Wahl Klinks nicht zu zweifeln,“ bestätigt auch die SPD-Fraktionsvorsitzende Martina Schmück-Glock den Deal.

„Klink ist keine Person, die auf Augenhöhe mit den Oberbürgermeistern reden kann“, sagt hingegen CDU-Fraktionschef Roland Mitschke. Die CDU würde sich unter einer starken Verbandsführung etwas anderes vorstellen. „Es sieht so aus, als ob die Oberbürgermeister im RVR-Vorstand kein Interesse daran haben“, sagt auch Norbert Lammert, Chef der Ruhr-CDU zur taz. Mit Klink sei eine dritte Person explizit dazu aufgefordert worden, sich für das Amt zu bewerben.

Einen Gegenkandidaten will die CDU nicht benennen, obwohl der ehemalige Gelsenkirchener Oberbürgermeister Oliver Wittke bereits als solcher gehandelt wurde. Ein eigener Kandidat mache vor der Landtagswahl keinen Sinn, sagt Fraktionschef Mischke, da die rot-grüne Koalition bis dahin wohl halten werde. „Jetzt einen eigenen Kandidaten zu präsentieren, wäre die sicherste Methode, die berechtigten Zweifel in der SPD-Fraktion zu zerstreuen“, sagt Lammert. PETER ORTMANN