Kaschmirfund in Römergrab

Weilerswist dpa ■ Schon die gut betuchten Römer schätzten feinste Seide und edles Kaschmir aus dem asiatischen Raum. Experten des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) fanden an einem römischen Sarkophag kleinste Stoffreste, die sich als Seide, Kaschmirwolle und Goldfäden entpuppten. Spätantike Goldgewebe galten als Statussymbole. Sie seien aber kaum überliefert und äußerst selten, teilte der LVR gestern mit.

Die feinen Stoffreste stammen aus einem von zwei „Sarkophagen von Weilerswist“, die 2003 noch am Fundort von Grabräubern zertrümmert worden waren. Ob die Täter neben zwei Gefäßen weitere kostbare Grabbeigaben erbeuteten, konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden. In Ablagerungen aus Erde und Schlamm entdeckten die Archäologen vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege nur Spuren des kostbaren Tuches. „Es war offensichtlich ein Tuch, das den Leichnam komplett bedeckt hat“, sagte LVR-Sprecherin Birgit Ströter. Nach Erkenntnissen von Textilexperten der Fachhochschule Köln war es ursprünglich ein blaues oder violettes Tuch aus Kaschmirhaar und Wildseide aus dem asiatischen Raum, in dem ganzflächig Gold eingewebt war.