Beim Botschafter auf dem Schoß

Die „Visa-Affäre“ hätte Ludger Volmer mit Unterstützung der Partei noch durchgestanden – zum Verhängnis wird dem grünen Gründungsmitglied jetzt der dilettantische Versuch, sein Insiderwissen zu versilbern. „Beim Botschafter/Botschafterin auf dem Schoß sitzen - die wesentlichen Geschäftspartner (...) treffen – diese und weitere Wirtschaftsvertreter in der Botschaft zusammenführen“, soll die Firma „Synthesis“ geworben haben, an der der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt beteiligt ist. Zwar will Volmer nur geringe Einkünfte von dem Unternehmen mit Sitz im rheinischen Bad Honnef erhalten haben, doch bleibt der Eindruck einer Vermischung von Amt und Mandat: „Ausdrücklich“ soll Geschäftspartner Burkhard Hoffmeister „Herzliche Grüße von Dr. Ludger Volmer“ ausgerichtet haben. „Er legt ausdrücklich Wert auf die exponierte Übermittlung dieser Grüße“, soll Hoffmeister an den deutschen Botschafter in Vietnam geschrieben haben. Dort mühte sich die privatisierte Bundesdruckerei als „Synthesis“-Großkunde um Aufträge, wollte neue Personaldokumente verkaufen. Volmer selbst wollte dagegen bis gestern Abend keinerlei formale Fehler einräumen. WYP