STÄDTE IM BOMBENKRIEG

Der 13. Februar 1945: Die Stadt wähnte sich relativ sicher, Luftschutzmaßnahmen wurden vernachlässigt, die Flak wurde weitgehend abgezogen. Der Großangriff am 13. Februar begann nach den Zielmarkierungen um 22 Uhr abends durch britische Lancaster-Bomber. Eine zweite, größere Welle näherte sich gegen 1 Uhr nachts.

Der 14. Februar 1945: Es folgte noch ein Tagesangriff durch amerikanische B-17-Bomber. Beteiligt waren insgesamt 1.083 Flugzeuge, die etwa 3.500 Tonnen Bomben abwarfen. Ziele waren vor allem die berühmte Altstadt am Elbufer und weitere Innenstadtviertel. 350.000 Menschen, mehr als die Hälfte der damaligen Einwohner, verloren ihre Wohnungen.

Die Opferzahl: Wegen der zahlreichen Flüchtlinge und Kriegsversehrten in der Stadt blieb die Zahl der Todesopfer umstritten. Eine von der Stadt eingesetzte Historikerkommission soll die offizielle Angabe von 35.000 Toten abschließend überprüfen. Als widerlegt gelten jedoch Berichte über Tieffliegerangriffe der Amerikaner auf Schutzsuchende an den Elbwiesen.

Guernica, Coventry, Hamburg: Der Angriff auf Dresden steht in der Geschichte des Bombenkrieges nicht so singulär da, wie oft behauptet wird. Die Zerstörung Guernicas 1937 im Spanischen Bürgerkrieg durch die deutsche Legion Condor war ein erster Testfall, inwieweit die Feindmoral durch Bombardements zu erschüttern ist. Das Schlagwort „coventrieren“ nach der Stadt Coventry in England wurde zum Synonym für die Auslöschung britischer Städte durch die deutsche Luftwaffe. Winston Churchills Revanchestrategie des moral bombing hatte einen ersten Höhepunkt in der „Operation Gomorrha“ im Jahr 1943 in Hamburg. Die Kombination aus Luftminen, Brand- und Sprengbomben erzeugt dabei durch den Sauerstoffverbrauch einen tödlichen Sog. In Hamburg starben 34.000 Menschen. MIB