Abschiebung verhindert

Iranerin erleidet Zusammenbruch im Flugzeug. Der Pilot verweigert Mitnahme. Bischöfin Käßmann für Bleiberecht

HANNOVER/FRANKFURT dpa/epd In letzter Minute ist die geplante Abschiebung der in Goslar lebenden 25-jährigen Iranerin Zahra Kameli vorübergehend gestoppt worden. Noch auf dem Frankfurter Flughafen habe sie an Bord der Maschine nach Teheran offenbar einen Zusammenbruch erlitten, so ein Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums am Donnerstagabend. Daraufhin hatte der Pilot die Mitreise der Frau verweigert, bestätigte gestern auch der Bundesgrenzschutz. Kameli wurde in ein Krankenhaus gebracht und wieder den niedersächsischen Behörden übergeben. Es sei noch unklar, wann sie wieder reisefähig ist.

 Der Frau drohen nach Ansicht des Flüchtlingsrates im Iran Verfolgung und womöglich die Steinigung, weil sie zum Christentum übergetreten ist und ihren muslimischen Mann verlassen hat. Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann setzt sich deshalb für ein Bleiberecht für Kameli ein. Ihre Kirche werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihr einen gesicherten Aufenthaltsstatus in Deutschland zu verschaffen, sagte Käßmann gestern. An Kameli werde deutlich, dass Recht und Mitmenschlichkeit in einem krassen Gegensatz stehen könnten.

 Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sieht jedoch keine Möglichkeit, die Abschiebung aufzuheben. „Der Bund hat das so entschieden. Wir müssen das machen“, so ein Sprecher des Ministers. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hatte keine Gefährdung für die Frau bei einer Rückführung in den Iran festgestellt.