Veilchendienstagsonett
: Eine kleine Säuferlyrik

Karneval hält mich mit Händen und Armenfest umschlugen und quetscht meine Seele leer.Schmerzen klagen an. Doch Schmerzen kennen kein Erbarmen.Und meine Liebe zum Karneval ist wild und schwer.

Eher würd´ sich die Emscher noch erwärmendurch Narrenblick an kalten Februarstagen,als dass die Krähen und die Elstern schwärmen,um sich an solchen Flüssen zu behagen.

Von Quadern schwarzen Achats abzusprengenfeinste Glitzerstücke, ist nicht in meinen Kräften.Karneval ist Fräse und dringt durch gefrorenen Boden.

So öffnet sich der Weg mit heißem Odemund führt hinab ins Fahnenmeer von tausend Schächten.Dort bleibe ich und tu mich zwischen tote Jecken zwängen.

Jürgen Schimanek